Alles hat seine Zeit...Sein und Werden

Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist: Geboren werden hat seine Zeit wie auch das Sterben. Pflanzen hat seine Zeit wie auch das Ausreißen des Gepflanzten. Töten hat seine Zeit wie auch das Heilen. Niederreißen hat seine Zeit wie auch das Aufbauen.
Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen. Steine zerstreuen hat seine Zeit wie auch das Sammeln von Steinen. Umarmen hat seine Zeit wie auch das Loslassen. Suchen hat seine Zeit wie auch das Verlieren. Behalten hat seine Zeit wie auch das Wegwerfen.
Zerreißen hat seine Zeit wie auch das Flicken. Schweigen hat seine Zeit wie auch das Reden.
Lieben hat seine Zeit wie auch das Hassen. Krieg hat seine Zeit wie auch der Frieden. (Prediger 3, 1 - 8, die Bibel)

25. Oktober 2014

Was bisher geschah... Teil 1

Ich befinde mich also in der 28. Schwangerschaftswoche. 12 weeks to go. 

Für alle die sich denken: "schon oft gehört, aber kein Plan, wovon die Rede ist" - Was ich, bevor mein Mann und ich uns entschieden haben schwanger zu werden, auch nicht wussten ist, dass die Information, es handle sich bei der Schwangerschaftsdauer um 9 Monate, nicht korrekt ist. Es sind nämlich eigentlich 39 - 40 Wochen! Für die Rechengenies unter uns - das sind ja eigentlich fast oder auch genau 10 Monate (rechnet man 4 Wochen für einen Monat). Tja, offensichtlich wurden wir von Anfang an gelinkt. Erste Aufklärungsversuche unserer Eltern im Kleinkindalter, aufgrund eigenem Interesse motiviert oder auch um großen Geschwistern vorzurechnen, wie lange sie noch anteilsmäßig mehr von ihren Eltern haben bzw. bei Erstegeborenen der Prinzen- und Prinzessinnenstatus noch andauert, waren also schlichtweg eine Fehlinformation! Und jeder springt darauf auf - diverse dick kartonierte Babybücher mit "Eltern - pädagogisch wertvoll"-Zertifikat bis hin zum Aufklärungsunterricht in der Schule.
Und dann ist man plötzlich schwanger und steht vor der Diskrepanz dem "geschulten" Personal (Mütter, Frauenärzte und Arbeitgeber) die Schwangerschaftswoche zu nennen, während der fehlinformierte Mitmensch nach dem Monat fragt. Beide Fragen lassen sich aufgrund der diffizilen Berechnungsmethoden manchmal schwer beantworten...oder ich vergesse es halt einfach.
Dazu behauptet eines meiner vielversprechenden Schwangerschaftsbücher (von satirisch gewitzt bis romantisch übermutternd), man solle die Menschheit nicht damit belasten über Schwangerschaftswochen (kurz SSW) zu sprechen, da e keiner was damit anfangen kann.
In diesen tollen Büchern (bevorzugte Farben im Layout: rosa, blau, gelb und diverse Pastellfarben dazwischen) gibt es auch in den allermeisten Fällen eine Übersicht, die meist in irgendeiner Form "die Entwicklung ihres Babys Woche für Woche erklärt" lautet. Darin wird also erklärt, was die Wissenschaft und Medizin darüber herausgefunden hat, wie sich ungeborene Babys im Normalfall entwickeln.
So etwas ähnliches will ich nun retrospektiv über die vergangenen 28 Wochen an dieser Stelle auch darstellen. In geraffter Form und mit ungefähren Schwangerschaftswochen-Angaben, weil ich meinen Lesern das zutraue :)

1. - 12. SSW: 

Wenn man es nicht strikt plant bzw. aus Überzeugung nur zu Fortpflanzungszwecken Sex hat (so jetzt ist es raus - wir haben's wohl getan "wuääääh!!!!"), weiß man wohl die paar ersten Wochen gar nicht, dass man bereits schwanger ist. Ich wusste es aber bald, also machte ich einen Schwangerschaftstest zu hause. Spannende Sache sowas! Blöd in der Durchführung, verzögert die Wahrnehmung von 3 Minuten und bringt je nach Wunsch des Ergebnisses, unterschiedlichste Reaktionen mit sich.
Als Teenager und sogar in der Zeit bevor ich schwanger wurde habe ich mir folgendes Szenario vorgestellt: Mann und Frau warten voller Spannung das Ergebnis des Tests ab und fallen sie beim Erscheinen von zwei Strichen mit tränenerfüllten Augen in die Arme. Sollte der Mann nicht unmittelbar beim Durchführen des Tests dabei sein, würde Frau, also ich, ihrem Mann, also Dan, bei einem unglaublich romantischen und harmonischen Abendessen ein Babyaccessoire als Hinweis auf das kommende Ereignis unterjubeln. Die grenzenlose Beglückung wäre in meiner Vorstellung wieder durch tränenreiche und emotionsgeladene Umarmungen besiegelt worden.
Naaaaja, wie es sich vermuten lässt, ist es im real life nicht ganz so gelaufen. Durch die traurige Erfahrung des Verlustes unseres ersten Kindes in der 10. SSW in diesem Jahr, gingen wir die Sache etwas pragmatischer an. Wie es kommen sollte, so sollte es kommen, war unsere Devise. Meine innere war aber trotzdem von Hoffnung getränkt.
Die real life-Situation lief so ab: Ich führte den Test durch (äußerst unromantisch und auch ziemlich medizinisch - wie das bei Pipi abgeben halt so ist), wartete auf das Ergebnis, zeigte es meinem Mann, der verschlafen ein undefinierbares "Hmmm" von sich gab. Danach freuten wir uns mit Vorsicht.
Wir entschieden uns dazu, die erneute Schwangerschaft bis zum weniger kritischen Punkt nach der 12. Woche so geheim wie möglich zu halten. Diese Zeit war in einer eigenartigen Gefühlsmixtur von wohligem Wissen über ein gewolltes Baby im Bauch und der Angst, es könnte jederzeit doch nicht mehr wahr sein, getränkt.
Aufgrund unseres auffälligen Verhaltens, laut unseren Freunden, die behaupteten, dass mich meine aufkeimenden Schwangerschaftshormone nicht von der starken, männlich schützenden Seite meines Mannes weichen ließen (Blödsinn, so sind wir doch immer!!!), wurden wir noch innerhalb dieser 12-Wochen-Frist von eben diesen entlarvt.

Mein rosa Schwangerschaftsbuch würde jetzt sagen, dass ich meine Mitmenschen nicht weiter mit Schwangerschaftsdetails quälen und belasten soll. Somit werden euch die nächsten SSWs häppchenweise präsentiert. Und das Kürzel SSW schleudere ich euch inzwischen so vor die Nase, als hätte es diese verlogenen Schwangerschaftsmonate nie gegeben. Ham ma wieder was gelernt!

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