Meine Posts sind ja doch immer mit einer Prise Spitzzüngigkeit und einem Hauch Sarkasmus gewürzt. Im Grunde ist es ein (gar nicht so) verstecktes Jammern auf hohem Niveau. Und nicht etwa, weil ich so niveauvolle Texte verfasse.
Ich will heute noch einen Schritt weiter gehen - ich werde euch die völlig unverblümte Wahrheit zumuten. Ich packe aus, ich gebe es zu, I confess.
Mein kleines Baby liegt seit 19:30Uhr im Bett, wie er das seit seiner 6. Lebenswoche macht. Ich habe ihn in den Schlaf geküsst, nach 10 Minuten wachte er noch mal weinend auf, ich tat es noch einmal.
Nachts wird er, wenn es ihm gut geht, vielleicht drei Mal aufwachen, dann werde ich ihn stillen. Und morgens stille und kuschle ich ab 5 Uhr mit ihm und werde um ca. 7 Uhr mit einem unglaublichen Lächeln begrüßt. Er wird spielen, viel schlafen, ein kleines bisschen weinen und vor alles sehr viel lachen. Wenn ich mein Gesicht für eine Portion Schmusen zu seinem Gesicht bewege, sperrt er sein Mäulchen lachend auf und erwartet eine Dusche voller Küsse. Wenn er müde wird, spielt er mit meinen Händen und wird mit seinen winzigen Händen einen Finger von mir umfassen und festhalten. Er wird pupsen und rülpsen und wir werden uns darüber freuen. Wenn es ihm nicht weh getan hat, wird er darauf hin grinsen. Er wird mich beim Stillen mit großen Augen ansehen und wenn er bereits satt nur mehr nuckelt und ich mit ihm spreche wird er mich angrinsen und gurrende Geräusche machen. Er wird seine Hand zu einer Faust ballen sie in die Luft strecken und bewundernd ansehen und versuchen nach Papas Gesicht zu greifen, wenn er sich zu einem Schwätzchen über ihn beugt. Er wird seine Lippen entspannt nach vorne stülpen und mit großen dunkelblauen Augen zufrieden die Welt um sich beobachten, wenn er auf den Armen seines Papas ruht. Und er wird wissen, wenn er weint, wird er aufgehoben, geküsst, geschaukelt und bemitleidet bis es keinen Grund mehr für Traurigkeit gibt.
Ich gebe es zu: Es ist pures Glück, dieses Kind. Jeden Tag, auch wenn er mit kleineren Herausforderungen gespickt sein sollte, danken wir unserem großen Papa Gott für dieses Wunder. Er ist bezaubernd, wunderschön, unglaublich, so wertvoll, beglückend, so liebenswert. Unser Kind.
Pures Glück. Pure Liebe.
Punkt.
Alles hat seine Zeit...Sein und Werden
Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist: Geboren werden hat seine Zeit wie auch das Sterben. Pflanzen hat seine Zeit wie auch das Ausreißen des Gepflanzten. Töten hat seine Zeit wie auch das Heilen. Niederreißen hat seine Zeit wie auch das Aufbauen.
Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen. Steine zerstreuen hat seine Zeit wie auch das Sammeln von Steinen. Umarmen hat seine Zeit wie auch das Loslassen. Suchen hat seine Zeit wie auch das Verlieren. Behalten hat seine Zeit wie auch das Wegwerfen.
Zerreißen hat seine Zeit wie auch das Flicken. Schweigen hat seine Zeit wie auch das Reden.
Lieben hat seine Zeit wie auch das Hassen. Krieg hat seine Zeit wie auch der Frieden. (Prediger 3, 1 - 8, die Bibel)
14. April 2015
9. April 2015
Das dritte Monat und...ich
Wir (ich sehe SEIN Wachstum doch irgendwie als Gemeinschaftsprojekt) befinden uns im dritten Monat, genauer gesagt in der 11. Woche und im vorgezogenen 12. Wochen-Wachstumsschub. Gott sei's gedankt, habe ich ein tolles Buch, dass ich im Falle von "Mama und Baby drehen völlig durch" zu Rate ziehe und nachsehen kann ob es sich um einen Wachstumsschub handelt. Zeitgerecht werde ich sogar per Mail daran erinnert. Ja etwas bizarr, wenn man im Grunde daran erinnert wird, dass sich dein Engelchen die nächsten zwei bis vierzehn Tage in ein dauerbrüllendes, mit Schweiß und Erbrochenem an dir klebendes, dauernuckelndes und schlafloses Monsterchen verwandeln wird. Man will ja auch keine SMS bekommen, wo mit Garantie drinnen steht: Ey, die nächsten Tage werden total kacke. Aber glaubt es mir oder nicht, das Wissen, dass einem das jetzt erwarten wird und Monsterchen nicht etwa krank, sondern völlig überrumpelt von den neu erworbenen Fähigkeiten und der erweiterten Wahrnehmung ist, macht es viiiiel erträglicher. Ich weiß dann, in den nächsten Tagen wird's eher "gemütlich" - was Erledigungen, Hausarbeit, Kochen und Treffen mit anderen Menschen angeht. Dauerstillen ist auch irgendwie gemütlich. Ich mag die Nähe und das Gebraucht-Werden. Und endlich mal was, was Papa nicht (besser) kann - HA! Ja, okay, darum muss auch ich nachts vier Mal ran und mein Tag ist in einem zweistunden Rhythmus gegliedert. Auch ist meine Mobilität und Gesellschaftstauglichkeit dadurch eher eingeschränkt...ABER...ich mag es trotzdem :)
Apropos Gesellschaftstauglichkeit...Ich war ja ein Mensch dem Mode gewissermaßen schon irgendwie wichtig war und der sich durchaus auch zwei Mal am Tag umgezogen hat, wenn mir nach einem anderen Outfit war. Ja, ich geb's zu, umziehen tu' ich mich jetzt auch öfter - jedes Mal, wenn sich halbverdaute Muttermilch aus dem Mäulchen meines Schätzchens über mich, vorzugsweise exakt in mein Dekolleté ergießt. Inzwischen haben sich meine Ansprüche was mein Outfit angeht doch etwas geschmälert. Wenn ich mit meinem Kleinen spazieren oder auch irgendwo anders hingehe, zählen folgende Attribute für die Bekleidung: A) es sollte gewaschen sein bzw. den Anschein nach außen danach machen. B) ich sollte irgendwie reinpassen und es sollte den Großteil meiner Leibespracht verhüllen. Und in der schwierigen Ergänzung dazu C) es muss sowenig Stoff haben, dass ich nach wenigen Minuten und einem an mir klebenden Baby NICHT aussehe wie frisch geduscht und D) der Ausschnitt muss soweit dehnbar sein, um immer und jederzeit an die Nahrungsspendemaschinen zu kommen. Übrigens sind das im Moment auch meine Ansprüche an Kleidung, wenn ich shoppen gehe - sieht lustig aus, wenn ich in einem Kleidungsgeschäft, wenn ich denn mal in eines komme, direkt zu den Kleiderständern mit den T-Shirts hinstarte und am Ausschnitt zerre, um sie auf ihre Tauglichkeit zu testen.
Irgendwas mache ich diesbezüglich anscheinend gehörig falsch. Wenn ich also mit Söhnchen im Kinderwagen oder im Tragetuch nach draußen in Turnschuhen, in Jersey-Basics (die dehnen sich so schön) und darüber eine nicht zu dicke pinke (! Ich mag kein pink, mein Mann hasst pinkt - war ein Blitz/Not/Verzweiflungskauf, war nix anderes da) Übergangsjacke und schnaubend vor mich hinschwitzend los starte, kommen mir Mamas mit Kinderwägen zu Hauf entgegen. Und sie haben alle etwas gemeinsam, was mich von ihnen auf ganzer Linie unterscheidet - sie sehen blendend aus!!! Sie tragen Stiefel mit Absätze, sie tragen JEANS!!!, sie tragen adrette, modische Jacken, sind geschminkt und haben FRISUREN!!!! Wie machen die das?? Oder was mache ich falsch?? Ich bin froh, wenn ich meine neu erworbenen Winter-Schwimmreifen in eine Leggins und ein Schlabber T-Shirt packen kann (übrigens schlabbert dann alsbald nicht mehr das T-Shirt, sondern eben e nur mein Bauch, T-Shirt sitzt dann straff). Dazu noch Turnschuhe, denn in alles andere passen meine Füße nicht - wenn der Körper nicht mehr weiß, was er denn noch alles breiter machen könnte, dann kommen halt die Füße noch dran...Ohren wären noch eine Option gewesen...die sind, soweit ich das beurteilen kann, so geblieben, wie sie waren. Ja, meine Ohren, die sind ganz die Alten geblieben.
Und es klingt noch in diesen alten Ohren, die Prophezeiungen, die mir während der Schwangerschaft die Sterne vom Himmel versprachen und sagten: "Wirst schon sehen, wenn du stillst, dann reißt's da's runter, die Kilos!" Jaaaaaa klaaaaaaar - ich habe euch geglaubt! Ich habe mich darauf gefreut und gehofft. Aber wie es aussieht gehöre ICH natürlich nicht zu denen, die vom Stillen abnehmen. Nein, ganz im Gegenteil, mein Körper verwechselt meine Oberschenkel mit den Höckern eines Kamels und meint wohl, die müssten kräftig angefüllt werden. Bald möchte ich zum Babyschwimmen gehen. Challenge!!! Eine Freundin, die den Kurs bereits besucht, erzählte mir, dass die Mamas dort aussehen, wie nie-schwanger-gewesen. Keine überschüssigen Pfunde (alles unter 5 kg gilt nicht) und keine Streifen!!! Ich hingegen sehe aus wie Pfannkuchen, an dem Erdbeersoße runterläuft. Es ist zum Weinen. Mir scheint als gäbe es das Prinzip, dass die sowieso Schlanken nach einer Geburt auch wieder gut und schnell abnehmen und die sowieso Moppeligen bleiben auch ihrer "Linie" treu. Aber wie sagt mein Mann "von was Schönem kann man nie genug haben". Naja, ich denke, jetzt hat er wohl doch auch mal genug. Macht nix, (m)ein liebender, hingebungsvoller Mann beteuert trotzdem jeden Tag, dass ich schön sei, was ihm meist eine garstige Antwort einbringt anstatt eines Danke. Aber es beruhigt, zumindest ein wenig.
Ihr merkt, ich kämpfe mit meinem "neuen" Körper. Ich muss ihn wieder kennen lernen, akzeptieren. Ich weiß nicht, ob ich einmal sagen werde können, dass ich auf die Streifen stolz bin. Ganz ehrlich. Sie sind hässlich. Sie gehen nie wieder weg, sie werden silbrig und lassen das Gewebe wie eine Ziehharmonika wirken. Es ist nur ein Zeichen für schwaches Bindegewebe.
Aber was mich stolz macht, ist mein Sohn, mein Mann, meine Familie. Nicht weil ich irgendwas dazu geleistet hätte, sondern weil sie so sind, wie sie sind. Weil sie alles wert sind. Weil sie mich lieben, so wie ich bin, auch dann, wenn ich es nicht kann. Weil mich mein Baby anlächelt, als wäre ich das Schönste, Erstrebenswerteste, Leckerste, Lieblichste, Lustigste und Wichtigste auf der Welt, was ich auch bin - seiner Welt.
Apropos Gesellschaftstauglichkeit...Ich war ja ein Mensch dem Mode gewissermaßen schon irgendwie wichtig war und der sich durchaus auch zwei Mal am Tag umgezogen hat, wenn mir nach einem anderen Outfit war. Ja, ich geb's zu, umziehen tu' ich mich jetzt auch öfter - jedes Mal, wenn sich halbverdaute Muttermilch aus dem Mäulchen meines Schätzchens über mich, vorzugsweise exakt in mein Dekolleté ergießt. Inzwischen haben sich meine Ansprüche was mein Outfit angeht doch etwas geschmälert. Wenn ich mit meinem Kleinen spazieren oder auch irgendwo anders hingehe, zählen folgende Attribute für die Bekleidung: A) es sollte gewaschen sein bzw. den Anschein nach außen danach machen. B) ich sollte irgendwie reinpassen und es sollte den Großteil meiner Leibespracht verhüllen. Und in der schwierigen Ergänzung dazu C) es muss sowenig Stoff haben, dass ich nach wenigen Minuten und einem an mir klebenden Baby NICHT aussehe wie frisch geduscht und D) der Ausschnitt muss soweit dehnbar sein, um immer und jederzeit an die Nahrungsspendemaschinen zu kommen. Übrigens sind das im Moment auch meine Ansprüche an Kleidung, wenn ich shoppen gehe - sieht lustig aus, wenn ich in einem Kleidungsgeschäft, wenn ich denn mal in eines komme, direkt zu den Kleiderständern mit den T-Shirts hinstarte und am Ausschnitt zerre, um sie auf ihre Tauglichkeit zu testen.
Irgendwas mache ich diesbezüglich anscheinend gehörig falsch. Wenn ich also mit Söhnchen im Kinderwagen oder im Tragetuch nach draußen in Turnschuhen, in Jersey-Basics (die dehnen sich so schön) und darüber eine nicht zu dicke pinke (! Ich mag kein pink, mein Mann hasst pinkt - war ein Blitz/Not/Verzweiflungskauf, war nix anderes da) Übergangsjacke und schnaubend vor mich hinschwitzend los starte, kommen mir Mamas mit Kinderwägen zu Hauf entgegen. Und sie haben alle etwas gemeinsam, was mich von ihnen auf ganzer Linie unterscheidet - sie sehen blendend aus!!! Sie tragen Stiefel mit Absätze, sie tragen JEANS!!!, sie tragen adrette, modische Jacken, sind geschminkt und haben FRISUREN!!!! Wie machen die das?? Oder was mache ich falsch?? Ich bin froh, wenn ich meine neu erworbenen Winter-Schwimmreifen in eine Leggins und ein Schlabber T-Shirt packen kann (übrigens schlabbert dann alsbald nicht mehr das T-Shirt, sondern eben e nur mein Bauch, T-Shirt sitzt dann straff). Dazu noch Turnschuhe, denn in alles andere passen meine Füße nicht - wenn der Körper nicht mehr weiß, was er denn noch alles breiter machen könnte, dann kommen halt die Füße noch dran...Ohren wären noch eine Option gewesen...die sind, soweit ich das beurteilen kann, so geblieben, wie sie waren. Ja, meine Ohren, die sind ganz die Alten geblieben.
Und es klingt noch in diesen alten Ohren, die Prophezeiungen, die mir während der Schwangerschaft die Sterne vom Himmel versprachen und sagten: "Wirst schon sehen, wenn du stillst, dann reißt's da's runter, die Kilos!" Jaaaaaa klaaaaaaar - ich habe euch geglaubt! Ich habe mich darauf gefreut und gehofft. Aber wie es aussieht gehöre ICH natürlich nicht zu denen, die vom Stillen abnehmen. Nein, ganz im Gegenteil, mein Körper verwechselt meine Oberschenkel mit den Höckern eines Kamels und meint wohl, die müssten kräftig angefüllt werden. Bald möchte ich zum Babyschwimmen gehen. Challenge!!! Eine Freundin, die den Kurs bereits besucht, erzählte mir, dass die Mamas dort aussehen, wie nie-schwanger-gewesen. Keine überschüssigen Pfunde (alles unter 5 kg gilt nicht) und keine Streifen!!! Ich hingegen sehe aus wie Pfannkuchen, an dem Erdbeersoße runterläuft. Es ist zum Weinen. Mir scheint als gäbe es das Prinzip, dass die sowieso Schlanken nach einer Geburt auch wieder gut und schnell abnehmen und die sowieso Moppeligen bleiben auch ihrer "Linie" treu. Aber wie sagt mein Mann "von was Schönem kann man nie genug haben". Naja, ich denke, jetzt hat er wohl doch auch mal genug. Macht nix, (m)ein liebender, hingebungsvoller Mann beteuert trotzdem jeden Tag, dass ich schön sei, was ihm meist eine garstige Antwort einbringt anstatt eines Danke. Aber es beruhigt, zumindest ein wenig.
Ihr merkt, ich kämpfe mit meinem "neuen" Körper. Ich muss ihn wieder kennen lernen, akzeptieren. Ich weiß nicht, ob ich einmal sagen werde können, dass ich auf die Streifen stolz bin. Ganz ehrlich. Sie sind hässlich. Sie gehen nie wieder weg, sie werden silbrig und lassen das Gewebe wie eine Ziehharmonika wirken. Es ist nur ein Zeichen für schwaches Bindegewebe.
Aber was mich stolz macht, ist mein Sohn, mein Mann, meine Familie. Nicht weil ich irgendwas dazu geleistet hätte, sondern weil sie so sind, wie sie sind. Weil sie alles wert sind. Weil sie mich lieben, so wie ich bin, auch dann, wenn ich es nicht kann. Weil mich mein Baby anlächelt, als wäre ich das Schönste, Erstrebenswerteste, Leckerste, Lieblichste, Lustigste und Wichtigste auf der Welt, was ich auch bin - seiner Welt.
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